Planung und Ausführung auf nicht kultivierten Moorflächen

Moorschutz muss nachhaltig sein, wenn er Erfolg haben soll. Eine standortdifferenzierte Entwicklung der drei Hochmoorkomplexe im Projektgebiet folgt diesem Grundsatz und schafft damit bestmögliche Synergien zwischen Klima- und Naturschutz. Selbst innerhalb eines Moorkörpers sind die praktischen Maßnahmen detailscharf auf einzelnen Flächen oder, wenn erforderlich, auch nur Teilflächen auszuführen.

Die Projektteilgebiete innerhalb der Moorkomplexe wurden so ausgewählt, dass entsprechend den Projektzielen ein optimales Arbeitsfeld entsteht. Der Schwerpunkt liegt in der Reduktion der Freisetzung von CO2 in Verbindung mit dem Schutz des Lebensraumes Hochmoor mit all seinen Funktionen.

Die Flächenbeschaffenheit ist sehr heterogen und es liegen unzureichend vernässte, mäßig vernässte und sensible Moorflächen vor. Sämtliche Maßnahmen werden auf nicht kultivierten Flächen innerhalb von Schutzgebieten umgesetzt.

Für die Durchführung von Maßnahmen ist eine Detailplanung mit anschließender Ausführungsplanung erforderlich. Darauf folgt eine Bauleitung in empfindlichen Hochmoorkomplexen. Die Arbeiten verlangen einen entsprechenden Aufwand damit das Klimatools Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann.

  • standortdifferenzierte Entwicklung der einzelnen Hochmoorkomplexe
  • Synergien zwischen Klima- und Naturschutz
  • Maßnahmenumsetzung auf nicht kultivierten Moorflächen mit Schutzgebietsstatus
  • Integration Klimatools Maßnahmen in gesamtes Moor-Maßnahmenpaket

Über einen Flächenpool können Maßnahmen frühzeitig geplant werden.

 

Die Region Diepholzer Moorniederung ist für den niedersächsischen Hochmoorschutz von herausragender Bedeutung. Seit knapp 35 Jahren werden hier in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverwaltungen (Landkreise und Land) durch den BUND Diepholzer Moorniederung praktische Maßnahmen zur Wiedervernässung und Erhaltung des Lebensraumes Hochmoor durchgeführt.

Realisiert wurde und wird dies auch durch verschiedenste Projekte, mit finanzieller Unterstützung vom Land Niedersachsen, der EU, den Landkreisen Diepholz und Nienburg sowie Stiftungen im Rahmen verschiedener Förderinstrumente. Gemeinsam mit weiteren Akteuren im Netzwerk "Moorschutz Diepholzer Moorniederung" konnten bereits große Teile der für Niedersachsen wertvollsten Hochmoorbereiche gesichert und erhalten werden. Gleichzeitig wurde schon in diesem langen Zeitraum ein erheblicher Beitrag zur Reduktion von klimarelevanten Emissionen geleistet.

Mit Klimatools wird dieser Weg unter Hinzunahme neuer Methoden und Ansätze weiter beschritten, erstmals wird der Fokus stärker auf einen zu quantifizierenden Beitrag zum Klimaschutz gelenkt.

Klimatools – bringt Moorschutz weiter voran

Nährstoffarme Hochmoore brauchen Pufferzonen

Zur Unterstützung der Wiedervernässung der Moorbereiche sollten hydrologische Pufferzonen angestrebt werden. In den hydrologischen Pufferzonen werden durch Verschließen von Gräben oder Sohlanhebungen der Grundwasserstand angehoben um die Sickerungsverluste im Hochmoor(rand)bereich zu minimieren.

Das führt zu einer deutlichen Steigerung der Nachhaltigkeit der Moorrenaturierung. Die Wirkungsweise ist in den beiden Abbildungen schematisch dargestellt.

Schematische Darstellung der hydrologischen Pufferzone und seinen Auswirkungen auf den Moorwasserspiegel